Dienstag, 4. April 2017

Die letzten eineinviertel Tage in Alençon

Am Donnerstag, der vom Wetter her noch einmal spitzenmäßig werden sollte, stand am Nachmittag der Besuch des örtlichen musée de la dentelle und danach freie Zeit in der Stadt  auf dem Plan.
An unserem letzten Schulvormittag haben wir unter anderem eine kleine Bewertung für den gesamten Austausch geschrieben, in der wunderbaren Sonne gewartet (und eine leere Quetschobstpackung mit einem etwas zu lautem Knall zertreten). Außerdem waren Dimo, Jared und ich mit vier Franzosen in deren Englischunterricht, in dem wir uns enorm beteiligten und der ohne uns wohl deutlich langsamer abgelaufen wäre. Zum Glück war die Lehrerin jung und auch bei Dimos 'Fuck', nachdem er einen Stift an dem Whiteboard hatte fallen lassen, entspannt drauf.

Dann ging es also bei herrlichstem Sonnenschein in zwei Gruppen mit dem öffentlichen Busverkehr in die Stadt und zum Museum.
Dieses erwies sich dann an manchen Orten wirklich spannender, als zuvor gedacht.
Ungefähr zwei Stunden später fuhren wir dann wieder mit dem Bus zurück zum lycée. Dort angekommen und en attendant auf unsere Corres saß eine Gruppe deutscher Schüler auf der riesigen Wiese im lycée und andere spielten dann auch mit Franzosen Frisbee.

Am Abend trafen sich noch seeeehr viele Corres beim Kebap, es waren wahrscheinlich zwischen 50 und 60. Dort aßen wir dann mehr oder weniger gemeinsam unser Abendessen.
Zum Abschluss ließen wir den angenehmem Abend dann noch mit immer weniger werdenden Deutschen und Franzosen und etwas Musik am Fluss und in der Stadt ausklingen.

Dann sahen wir uns ein paar Stunden später um 6h45 auf dem Parkplatz des lycées, welcher den Beginn und das Ende unseres Aufenthalts in Alençon markierte, wieder.
Nach den Verabschiedungen rollte der Bus unter ein paar Tränen und Charlie Puths (See You Again) und Mark Forsters Stimmen (Au Revoir) ab.

Die darauffolgende Busfahrt wurde dann jedoch wieder unter hauptsächlich guter Laune absolviert.
Ob Musik gehört (zu jeder vollen Stunde der selbe, anspruchsvolle Song), gegessen, ein Film geschaut, gegessen, überaus interessante Bücher gelesen, gegessen, Ball oder andere Spiele gespielt, gegessen, geredet oder zum Beispiel gegessen wurde; die Busfahrt machte enorm Spaß.
Zum Beispiel wurden Abbas und ich beim Pinkeln auf männlicher Art, ohne ein Dach über dem Kopf, an einer Raststätte in Belgien von der Polizei mit 'Ces pas des toilettes!' durch den Autolautsprecher unterwiesen.
Auf unseren weiteren Pausen spielten wir Frisbee oder mit einem kleinen Ball.
Ab 20:30 sahen wir noch Bundesliga und um 21:30 kamen wir dann am Gymnasium Walsrode an, wo wir von unseren nach Cidre lechzenden Eltern empfangen wurden.


Erstellt von Mango

Samstag, 1. April 2017

10 Dinge, die sie wissen müssen, wenn sie an einem Frankreichaustausch teilnehmen

HINWEIS:

Dieser Blog verallgemeinert nicht die französischen Bräuche und Verhaltensweisen, sondern soll lediglich die Beobachtungen einiger deutschen Schüler widerspiegeln, welche sie in der Zeit ihres Austausches im Land des Baguettes gemacht haben.


1. Zwischenmahlzeiten

Eine essenzielle Mitteilung gleich zu Beginn.
Die Franzosen essen nicht zwischen den Hauptmahlzeiten (Frühstück, sofern es denn eingenommen wird, Mittagessen und Abendessen). Natürlich kann das von Familie zu Familie variieren, jedoch kommt ein zwischendurch eingeschobener Snack wie in Deutschland recht selten vor.
Also esst genug und bon appétit, mes amis!


2. Verhaltensregeln während des Essens

Unsere westlichen Nachbarn warten nicht, bis alle Tischansässigen ihre Mahlzeit auf dem Teller haben, sondern beginnen, sobald ihr Teller voll ist. Außerdem zögern sie nicht, im Laufe der Nahrungsaufnahme (des öfteren) aufzustehen.
Wenn aufgegessen ist, verlässt manch ein Franzose gerne alleine (ohne nach Genehmigung zu fragen) den Tisch.


3. Keine On-Offbeziehung mit dem Fernseher

Im französischen Haushalt bleibt der Fernseher stets angeschaltet egal ob sie Zuschauer sich seiner Wiedergabe interessieren oder nicht. Auch während des gemeinsamen Essens läuft la télé und die Personen am Tisch konzentrieren sich- mehr oder weniger- auf das Gerät.


4. Der französische Kicker

Achtung! Mes amis, wenn ihr von Franzosen zum einem Kickerduell herausgefordert werdet, überlegt es euch gut. Denn die Croissant-Liebhaber spielen mit einem (im Lycée unrunden) Korkball. Die Tore sind höher als in Deutschland und es gibt kein Einwurfloch an der Mittellinie, der Ball wird einfach so eingeworfen.


5. Französische Kickerregeln

Beginnt nie eine Partie in Frankreich, ohne vorher die genauen Regeln zu kennen. Es gibt zum Beispiel Minustore, drei Tore oder fünf Tore plus und aus bestimmten Situationen darf gar kein Tor erzielt werden. Wenn ein Mittelfeldspieler das Netz zappeln lässt, bestimmt der nächste Treffer, welche Mannschaft zwei Tore plus bekommt.
Die Franzosen spielen immer mit dem Ball am Fuß und führen ihn fast nur direkt am Spieler und schieben das Kork nicht frei hin und her.
Puis, on fait 'Click Clack Bamm' = but!


6. Keine Wahrnehmung der Rechte

Im Unterricht des Lycées konnten wir beobachten, dass eine höhere Zahl als daheim den Füllfederhalter mit der linken Hand führt.
Da merkt man halt, dass wir Deutschen schon eher rechts veranlagt sind.


7. Verhalten der Fußgänger im Straßenverkehr

Ist die Straße frei, wird sie überquert.
Nach diesem Prinzip sind die Franzosen anscheinend zu Fuß unterwegs. Denn egal, welche Farbe die Ampel uns anzeigt, sofern keine Autos vorbeirollen, bewegt man sich schnellen Schrittes in Richtung andere Straßenseite.


8. Raclette en France

Wenn in Frankreich Raclette als Abendessen auf dem Plan steht, gibt es beef. Es werden Unmengen an Fleisch gekauft und der Tisch damit tapeziert.
Außerdem gibt es rohes Ei, das man in das Pfännchen legt und so kocht. Es wird anscheinend weniger kombiniert, sondern eher nur der Käse gebraten und dann zusammen mit Fleisch, Kartoffeln oder Salat genossen.


9. Die Franzosen und das Tanzen

Man sollte wissen, dass wenn man einen Abend mit französischen amis verbringt, es in Bezug auf das Tanzen sehr lustig werden könnte.
Denn egal, ob mit einer kleinen Gruppe unter (mehr oder weniger) klarem Sternenhimmel oder bei einem öffentlichen Konzert mit weitaus größerem Publikum:
Der Franzose tanzt einfach auf seiner sehr interessanten Art ohne Scham und voller Emotionen.
Lustig mit anzusehen.


10. Die Musik

Möglicherweise ist es so, dass in unserem größten Nachbarstaat einfach sehr viel Rap gehört wird. Auf jeden Fall begegnete diese aggressive Musikrichtung auf französisch uns während unserer zwölf Tage wie en vacances etwas häufiger.
Natürlich werden auch normale Popsongs gehört, allerdings erklingt schon seltener Justin Biebers Stimme aus einem der portablen Musiklautsprecher.



Also, sagt nach eurem möglichen (nächsten) Besuch nicht, wir hätten euch nicht vorgewarnt.
Denn eine kleine Information ist hiemit gegeben.

Und jetzt kommt der Zusatz:
Sprecht bei Crêpes niemals das S mit.



Erstellt von Mango... inspiriert von Dimo und Jared

Donnerstag, 30. März 2017


Eine Reise beginnt, wenn man anfängt, Sachen zum Kofferpacken rauszulegen, wenn das Sofa oder der Boden zugestellt und vor lauter Klamotten kaum noch sichtbar sind.
Nervös ist man noch nicht. Ein wenig vielleicht, aber nicht viel und selbst als wir schon alle abfahrbereit in Reisebus saßen, konnten sich die Meisten noch nicht wirklich vorstellen, wie es in Frankreich in einer Gastfamilie so sein würde.
Die Fahrt begann mit dem letzten Winken zu den Eltern, eine Runde Gähnen, da es ja erst sechs Uhr war, und den Anschnallaufforderungen der Lehrer. Die zuerst angespannte und ziemlich müde Atmosphäre wurde schnell, durch ein wenig Bibi und Tina-Musik und vielen mehr oder weniger guten Witzen, zu ein paar wirklich lustigen Stunden. Natürlich haben wir auch ein paar Pausen gemacht. Schließlich schaffte es nicht jeder, seine zwei Liter Flasche auszutrinken und danach nicht auf die Toilette zu müssen. Bei diesen Pausen bemerkte man mal wieder, was das große Problem ist, ein Mädchen zu sein: Während die Jungen auf der Männertoiltte ein und aus gingen, stand vor der Mädchentoilette eine Schlange von Frankreich bis nach Russland und dann, nach gefühltem stundenlangen Warten, schaffte man es dann auch endlich mal zu mindestens ins Innere des Toilettenhäuschens. Dort ergaben sich seltene Anblicke, wie zwei Toiletten in einer Kabine: Das Partnerklo (Diese Stelle ist mit dramatischer Musik zu unterlegen)
Wieder im Bus saß man sich den Hintern tot, summte bei der Musik mit, die jemand Reihen weiter angemacht hatte, und schob sich so viele Süßigkeiten wie möglich in den Mund. Bei jedem dämlichen Lied grölte mindestens einer laut mit, damit der Rest auch was zu lachen hatte und zu guter Letzt war es eine wirklich lustige Fahrt. In der letzten halben Stunde fing es langsam an zu dämmern und in Alençon angekommen, war es einfach nur noch dunkel. Die gute Stimmung schwang zu der Ich-will-mich-unterm-Sitz-verstecken-Nervosität um und als wir aus dem Bus stiegen und nach unserem Austauschschülern suchten, ging der Austausch erst richtig los.
Während wir mit unseren Koffern um den Bus herumirrten, sah man den einen oder anderen Jungen, der seine Gastmutter unbeholfen mit einem Küsschen links, einem Küsschen rechts begrüßte und ein paar Mädchen, die ihren Gastvätern die Hand schüttelten.
Mit einen letzten Blick auf den Bernholzer-Bus zogen wir zu dem Haus, das von da an knapp zwei Wochen unsere Zuhause sein sollte. Zusammen mit unserer neuen, zweiten Familie.

Alexandra

Un après-midi libre


Wie immer trafen wir uns von 8 bis 10 Uhr in unserem Unterrichtsraum und haben gearbeitet und ueber den Tag geredet.

Danach sind einige in den Unterricht gegangen, wir jedoch hatten frei und haben uns stattdessen im Einkaufszentrum "flunch" mit Vorraeten fuer die bald anstehende Rueckfahrt eingedeckt.:)
Anders als normalerweise konnten wir schon um 12 Uhr zu unseren Corres nach Hause fahren.
Am Nachmittag trafen wir uns wieder, um gemeinsam in die Stadt zu gehen. Dort sind wir ein bisschen durch die Laeden gebummelt und haben das schöne Wetter genossen. Auch wenn Alençon recht klein ist, ist es immer noch groesser als Walsrode und hat eine schoenere Innenstadt.

Spaeter am Abend, um 21 Uhr, ging es dann auf ein Konzert im "la Luciole" (vergleichbar mit unserer Stadthalle). Dort sind mehrere Gruppen aufgetreten, die Pop-und Rockmusik gespielt haben. So etwas gibt es hier oefter, aber es kommen auch viele internationale Bands. Warum kann es sowas nicht auch in Walsrode geben?:)
Es war ein sehr schoener Tag und am Ende sind wir alle totmuede ins Bett gefallen.
Auch wenn wir uns freuen, bald wieder bei unseren Familien zu sein, ist es sehr schade, dass die schoene Zeit hier fast schon wieder vorbei ist.

Bisous Smilla et Lina <3

Klick zum Glück (alle Sehenswürdigkeiten auf einen Blick)

Erstellt von Dimo...  Inspiriert von Mango und Jared

Mittwoch, 29. März 2017

Das Kloster über dem Meer

Am Freitag stand einer der interessantesten Ausflüge auf dem Tagesplan - der Mont St. Michel. Um 7:45 trafen sich diesmal nicht nur wir Deutschen, sondern auch unsere Corres am Busparkplatz und die Lehrer verteilten die von der Schule vorbereiteten Lunchpakete.

Nach einer 2-stündigen Busfahrt erreichten wir dann den Parkplatz, von wo aus wir in andere Busse umsteigen mussten. Angekommen am Mont St. Michel mussten wir noch etliche Treppen steigen, um zum Kloster zu gelangen. Doch als wir dann letztendlich oben ankamen, wUrden wir auf einer Aussichtsplattform im Kloster mit einer wunderschönen Aussicht über den Mont St. Michel, das umliegende Wattmeer und die französische Küste belohnt. Von dort aus durften wir uns frei in kleinen Gruppen im Kloster bewegen, doch davor wurden wir noch alle von Sicherheitskräften überprüft. Nachdem wir das Kloster, seine Geschichte und den angrenzenden Souvenirshop erkundet hatten, gelangten wir zu einem kleinem Garten, in dem wir, auf der Mauer sitzend, dann unser mitgebrachtes Essen aufaßen.


Wir verließen das Kloster und stiegen alle erklommenen Treppenstufen wieder hinunter, wo uns dann in unzähligen Souvenirläden alles mögliche von Schwertern bis zu Modellschiffen geboten wurde.

Um 13:30 trafen wir uns dann vor den Mauern des Klosters und fuhren mit dem Bus zurück zu unseren Reisebussen, in denen wir uns neben unsere Corres setzten und uns auf zur nächsten Attraktion - der Stadt Saint Malo- machten.

Elisa & Lena